Spielberichte

WALLDORFER FUßBALL-KIDS SPIELEN BUNDESLIGA
Die F1 von Rot Weiß Walldorf qualifiziert sich für wichtiges,
überregionales Fußballturnier
 
Mörfelden Walldorf, den 6.6.2017. Borussia Dortmund, FC Schalke 04,
RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach: Für achtjährige Jungs
ist es ein Traum, einmal für so einen Verein aufzulaufen. Für die F1
von Rot Weiß Walldorf ist dieser Traum jetzt ein gutes Stück näher gerückt:
Am vergangenen Samstag konnten sie sich für die Teilnahme am
Herbert-Jacobi-Gedächtnisturnier am 17. Juni in Maintal-Bischofsheim
qualifizieren. Und da werden sie unter anderem auf die
Jugendmannschaften dieser Bundesligisten treffen.
 
„Wir sind stolz, dass wir das erreicht haben“, sagt Trainer Ismail
Karabulut. „Die Jungs haben super gekämpft und das umgesetzt, was wir
Woche für Woche im Training üben.“ Tatsächlich ist der Unterschied
zwischen einem Schulhofkick und einem Spiel einer F1 gewaltig. Gespielt
wird auf dem Kleinfeld. Jede Mannschaft tritt mit sechs Feldspielern und
einem Torhüter an. Die Startaufstellungen der Teams geben einen
Einblick in die riesige Bandbreite der taktischen Möglichkeiten: Es
gibt Mannschaften, die ihren Gegnern in 2-2-2-Formation gegenüber
treten. Andere stellen sich in zwei Dreierreichen auf. Der Rest ist wie
bei den Großen: Wer gewinnen will, braucht ein paar gute Techniker, ein
paar wuchtige Kerle in der Abwehr, Übersicht, Spielwitz - und manchmal
auch ein bisschen Glück.
 
Das Erfolgsrezept des Trainerteams Ismail Karabulut und David Vicente
Lopez ist eine umgekehrte Pyramide mit drei Offensivspielern und einem
defensiven Ausputzer vor dem Torwart. Mit dieser Taktik gelang es den
Rot Weißen in einem Teilnehmerfeld aus 26 Mannschaften aus der ganzen
Region bis hin nach Aschaffenburg, den zweiten Platz zu erkämpfen. Nach
einer wackeligen Vorrunde - mit einer Niederlage gegen den
Gruppenletzten und einem Sieg gegen den Gruppenersten - sicherte sich
das Team als Gruppendritter die Teilnahme an der KO-Runde und
schließlich den Durchmarsch ins Finale.
 
Bei den Rot-Weißen wird im Training viel Wert darauf gelegt, dass sich
keiner der Spieler zu sehr auf eine Rolle festlegt. Dennoch haben die
jungen Kicker schon ihre Vorlieben und im Spiel klar zugewiesen Rollen.
Im Sturmzentrum steht meist Torjäger Tristan Glückselig, der gerne mal
gegen den wuchtigen, variabel einsetzbaren Aykan Cifci ausgewechselt
wird. Außerdem kann das Trainerteam auf Joker Gianluca Castiglia. Über
die Flanken stürmen die beiden begabten Dribbler Levi Manus und Lio
Vicente Molinari. Lio musste leider mit einer Verletzung schon in der
Vorrunde ausscheiden. Seinen Flügel übernahmen Tayfun Demiral und Alex
Karras.
 
Die Erfolgststistik: In nur zwei von zehn Spielen gelang der
Offensivabteilung kein Tor. Gegentore fielen nur in drei von zehn
Spielen. Das ist unter anderem der ebenso klugen, wie robusten
Spielweise der Mittelfeldkicker Abdülkerim Karabulut, Noel Saborowski
und Abwehr-Linksfuß David Neißer zu verdanken. Und wenn es doch einmal
ein Konter bis an die Grenze des Strafraums der Rot-Weißen schaffte,
dann war der unermüdliche Tom Fiederer mit großen Schritten zur Stelle
- und entschärfte die Situation vor dem Kasten von Torhüter Yannis
Kling.
 
„Wir richten uns eigentlich nicht nach dem, was die Gegner spielen.
Wir versuchen immer unser eigenes Spiel zu machen“, sagt Karabulut.
Und das gelang den Rot-Weißen. Mit frühem Pressing und aggressivem
Offensivspiel kesselten sie ihre Gegner am eigenen Strafraum ein und
machten in allen Spielen bis zum Finale jeweils ein frühes Tor. In
keinem Spiel ließen sie nach - und drängten immer sofort auf den
zweiten Treffer. Dabei konnte sich die Offensive auf eine sicher und
kompakt stehende Defensive verlassen. Die Intensität der Spiele und die
Härte der Zweikämpfe nahm zu, je näher das Finale rückte. Und immer
häufiger kam von den Jungs die Frage:; „Wie oft müssen wir noch
gewinnen, um uns zu qualifizieren?“
 
Am Ende unterlag das Team im Endspiel der robusteren und gut
ausgebildeten Truppe von Blau Gelb Frankfurt - die es in der Vorrunde
noch mit 1:0 geschlagen hatte, und sicherte sich mit dem hervorragenden
zweiten Platz das Ticket zum Turnier mit den Bundesliga-Riesen. Und für
die Statistik: Die ersten drei Plätze des Turniers gingen am Ende an
die ersten drei Teams aus Gruppe D - der Gruppe der Rot-Weißen.
 
So mancher bei Rot-Weiß Walldorf sieht mit dem Jahrgang 2008 eine
goldene Generation heranwachsen. Immer öfter treffen die Rot-Weißen
auf Teams, die aus den besten Spielern der Region zusammengestellt
wurden. Die Rot Weißen sind für viele ein ernstzunehmender Gegner. Sie
selbst spielen in dieser Konstellation zusammen, seitdem sie mit drei
Jahren zu den Soccer Kids kamen. Viele kennen sich aus dem Kindergarten
und gehen zusammen zur Schule. Karabulut und der kürzlich überraschend
verstorbene Trainer Sven Glückselig formten aus ihnen eine Mannschaft,
die tatsächlich Fußball spielt, die sich aus dem eigenen Strafraum bis
vors Tor des Gegners kombiniert und die den Ball am liebsten über die
gegnerische Torlinie trägt. Schönen Fußball eben.
 
Wer die Kicker mal im Einsatz sehen will: Das Herbert-Jacobi-Turnier
für den Jahrgang 2008 startet am Samstag, 17. Juni um 10:00 Uhr. Ort
ist das Trainingsgelände des FSV 07 Bischofsheim, Fechenheimer Straße
70, 63477 Maintal.
 
Es spielten: Yannis, Tom, Abdülkerim, Tayfun, Levi, Alex, Lionel,
Tristan, David, Gianluca, Aykan, Noel
Es fehlten: Julius